Die Photogrammetrie hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Nun präsentiert Pix4D Labs eine bahnbrechende Innovation, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir mit photogrammetrischen Daten umgehen, grundlegend zu verändern: das Open Photogrammetry Format (OPF).
Ein neuer Standard setzt sich durch
Die Welt der Photogrammetrie ist vielfältig und komplex, und bislang hat es keinen allgemein akzeptierten Standard gegeben, um die bei der Photogrammetrie gewonnenen Daten zu speichern und auszutauschen. Das OPF ändert das nun. Es ist ein offenes, nicht proprietäres Format, das alle relevanten Daten einer photogrammetrischen 3D-Rekonstruktion speichern kann – von den Einstellungen der verwendeten Kameras bis hin zur detaillierten Punktwolke des rekonstruierten Modells.
Mit dem OPF wird es einfacher denn je, photogrammetrische Daten zu teilen und zu bearbeiten, was zu einer besseren Zusammenarbeit und effizienteren Projekten führen wird.
Wer profitiert vom OPF?
Das OPF ist für jeden gedacht, der in der Photogrammetrie tätig ist, egal ob in der Wissenschaft, in der Industrie oder in der Lehre. Insbesondere Forscher werden von dem neuen Format profitieren, da es ihnen ermöglicht, auf dieselben Daten zuzugreifen und diese zu bearbeiten, ohne sich über Kompatibilitätsprobleme Gedanken machen zu müssen.
Das OPF fördert zudem die Open-Science-Praxis, da es das Teilen und Wiederverwenden von Daten erleichtert. Forscher können ihre photogrammetrischen Daten in OPF-konformen Repositorien hinterlegen, so dass andere darauf aufbauen und ihre Erkenntnisse erweitern können.
Wie funktioniert das OPF und wie kann ich es nutzen?
Das OPF basiert auf einfachen JSON-Dateistrukturen, was es leicht verständlich und nutzerfreundlich macht. Es ist bereits mit PIX4Dmatic kompatibel und wird in Zukunft auch für andere Pix4D-Produkte verfügbar sein.
Um die Nutzung des OPF zu vereinfachen, wird eine Open-Source-Python-Bibliothek entwickelt, mit der Sie OPF-Projekte mit nur wenigen Codezeilen lesen, schreiben und manipulieren können. So können Sie das OPF an Ihre Bedürfnisse anpassen und die Bibliothek nutzen, um sich inspirieren zu lassen und mehr zu lernen.
Was sind die Anwendungsmöglichkeiten des OPF?
Mit dem OPF können Sie die Möglichkeiten der Photogrammetrie voll ausschöpfen. Ob Sie in der akademischen Forschung tätig sind und die komplexe Struktur moderner Photogrammetrie-Projekte darstellen wollen, oder ob Sie als Forscher neue Technologien auf Basis von Photogrammetrie-Ergebnissen entwickeln möchten – das OPF bietet Ihnen die nötigen Werkzeuge und das passende Format.
Einige konkrete Anwendungsbeispiele verdeutlichen die Vielseitigkeit des OPF: Zum Beispiel können Sie ein kalibriertes Photogrammetrieprojekt erstellen und die Ergebnisse als OPF exportieren, um dann Machine-Learning-Techniken zur Objekterkennung in den Bildern anzuwenden. Mit den OPF-Daten können Sie ein 3D-Verständnis für diese Objekte entwickeln.
Ein weiteres spannendes Anwendungsszenario ist die experimentelle Szenenrendering-Technik, bekannt als NeRF (Neural Radiance Fields). Nach der Erstellung eines kalibrierten Photogrammetrieprojekts und dem Export als OPF, können Sie die Datei in eine NeRF-Eingabe konvertieren und die Nvidia Instant NeRFs verwenden, um das Projekt aus bisher nicht gesehenen Blickwinkeln zu rendern.
Was bringt die Zukunft?
Das OPF ist ein dynamisches Format, das sich ständig weiterentwickelt. Basierend auf dem Feedback der Nutzer plant Pix4D Labs, kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen und weitere Erweiterungen für die Spezifikation hinzuzufügen. Sie können sich also auf noch mehr detaillierte Anwendungsbeispiele und spannende Innovationen rund um das OPF freuen.
Das Open Photogrammetry Format ist zweifellos ein Game Changer in der Welt der Photogrammetrie. Es vereinfacht die Zusammenarbeit, fördert die Transparenz und ermöglicht innovative Forschung und Entwicklung. Wir sind gespannt auf die Entwicklungen, die dieses neue Format mit sich bringen wird. Bleiben Sie dran!